28.03.24; 5 Uhr: Der Wecker klingelt. Für mich geht es nach Wiesbaden zum Peotry Slam. Auf dem Weg lese ich glücklicherweise meine Emails und bemerke, dass ich mich thematisch mit Ostern beschäftigen soll.

Das überrascht mich.

Ich lese meine Mails (Hallo, Anhang, Tschüss) normalerweise gründlich. Mir kommt jedoch in den Sinn, dass es kein "Normal" gibt, sondern nur Durchschnitt und so fange ich desillusioniert an, diesen Text zu schreiben. 5 Uhr ist nun wahrlich nicht mein Durchschnitt.

Also Ostern: Tod, Wiederauferstehung, Amen. Eigentlich nicht allzu kompliziert, aber zum ausführlichen Studieren von 1322 weitere Seiten, fehlt mir wahrlich die Zeit, deshalb fange ich, wie ein weiser Mann mit Splitter im Auge einst sagte, zunächst mal bei mir selbst an.

Aufgestanden bin ich heute ja schon mal. Fehlen nur noch Tod und Amen und die Story ist perfekt, doch weder noch reizt mich über die Maßen. Und so ende ich mit folgendem Text. Einem Text übers "Wieder Aufstehen", sage jetzt schon mal Auf Wiedersehen und wünsche viel Spaß mit diesem Text, welcher folgenden Titel trägt:

Sand im Kopfkino

 Anstelle von Mal schauen und Vielleicht
Macht er die Dinge einfach gleich
Denn er weiß, was er will
Will heißen, er leistet ganz viel
Folgt einer Richtung, sein Ziel
Trägt er rolexschwer bei sich, in Gedanken, im Sinn
Und ist das Ziel erreicht, krönt ihn der nächste Gewinn

Aus. Schluss. Neuer Beginn
Dieser Text tut weh
Weh weil er so ehrlich ist
Weh weil es mich ehrlich trifft
So geworden zu sein, wie ich momentan bin
Mit leerem, abwesendem Blick und leicht herabhängendem Kinn

Es gibt Tage, da fühle ich mich, wie ein Fahrrad,
Dem die Kette fehlt
Wie ein Reifen,
Der sich nicht mehr dreht

Kein Antrieb mehr vorhanden
Und auch kein Antrieb ums zu ändern
Dann suchen Gedanken mich heim
Wenn ich mich hilflos fühle
Hilflos klein und allein

Die letzten Wochen war so ein Tag
Ein Tag, an dessen Ende ich nicht zu sagen vermag
Was ich über den Tag - hinweg so tat

Mir fällt es schwer, dass nach außen zu tragen
Viel leichter erscheint es, einfach gar nichts zu sagen
Platt und verstaubt lieg ich dann da, in die Ecke gedrängt
Hab mich selber vergessen, bis mein Blick sich rein zufällig Richtung Zukunft lenkt

Gelenkt wird, vom Kamerateam tief in mir drin
Dass mein Leben verfilmt, jetzt und für immer, seit Anbeginn
Nur dass dieser Film genannt Leben gerade schiergar entgleist
Wie ein Zug auf Reisen, nur keiner der reist

Wohin soll es gehen und welches Ziel will man erreichen?
Und wie zur Hölle stellt man dafür am besten seine Weichen?

Das sind doch nur Plagende Fragen
Und geht es nach Putin lassen die sich ja bekanntlich am besten vertagen
Bei denen braucht man ja noch Zeit um drüber nachzudenken und die Lösung zu finden
Und so kommt es, dass sie allmählich im Hintergrund verschwinden

Aber Leben wird kürzer,
Während wir immer länger warten
Wir warten drauf zu leben
Und lebten doch erst als wir starben

Wir treffen keine Entscheidung,
Die gelebte Entscheidungsfreiheit
Freilich voller Sorge,
Für die Entscheidung nicht bereit

Es gibt zu viele Optionen
Von denen ist keine gut genug
Und vielleicht sinds gar nicht so viele
Nur was fehlt, dass ist der Mut

Einfach - mal was anzugehen
Sich nicht weiter selbst im Weg zu stehen
Würden wir aufhören zu prokrastinieren
Könnten wir doch Stück für Stück unsere Probleme reduzieren

Denn was hilft uns unsere Ohnmacht
Das Gefühl, dass man gleich zerkracht
Wenn man am Ende doch nur erwacht
Mit dem Wissen, dass man nichts macht

Er wacht, über uns, unter uns
Mag sein,
Keine Ahnung, ich trink nicht so viel Wein
Aber was ich weiß,
Weinen könnt ich gleich

Denn siehst du nicht den Deich
Komm hol das Rettungsboot
Hörst du nicht die Rufe ihrer Not
Das ist der Tod - der uns scheidet

Uns unterscheidet
Wir leben schon in Saus und Braus
Doch für dich muss es noch sausiger, noch brausiger sein
Ganz ehrlich, was könnte noch grausiger erscheinen?

Viele wollen immer noch - Perfektion - erreichen
Täglich am vergleichen
Sind sie doch nur am verzweifeln

Denn die Welt ist nicht perfekt
Und sie wird es niemals sein
Nur braucht es jeden und jede einzelne
Damit wir sie verändern
Stück für Stück und Teil für Teil

Wir sollten uns lösen
Von diesen bekloppten Idealen
Mit denen Influencer oder sonst wer auf cringe Weise prahlen
Wir dürfen nicht erwarten, dass das Glück zu uns rennt
Denn mal ganz im Ernst, wirken diese Prediger glücklich - in ihrem Polohemd?

Erkenntnis
Erwachen
Glückliches Lachen
Wiederauferstehung
Wieder aufstehen
Nicht spurlos dran vorbeigehen
Innehalten -

Und so hebe ich den Kopf aus dem Sand
Schalte mein Kopfkino an
Und es erstrahlt:

Zuversicht
Ein helles Licht
Am Horizont dort draußen
Den ersten musst du laufen
Den zweiten nur noch gehen
Und du wirst sehen, es wird gehen

Ein Feuer ist entfacht
Du endlich wieder aufgewacht
Ja du warst viel zu lange weg,
Hast dich viel zu lang versteckt
Doch zum Glück, schlussendlich, den Mut wieder entdeckt

Zu tun, was dir richtig scheint
Auch wenn das Daheim nicht jeder meint
Du hast den Absprung geschafft und hältst nicht mehr fest an deinen Bremsen
Und so genial wie das ist, sprengst du dadurch alle Grenzen

Und wie geht es mir?
Nun dank ausreichend vieler Diäten
Bin ich endlich im Besitz meiner Prioritäten
Habe weggekürzt und weggespart
Was eben noch vorgegart von Amazon an meine Haustür hergekarrt

Wurde, Würde, Hätte, Könnte
Machen. Was machen Sachen?
Wer macht Sachen?
Ich mache Sachen,
Kann endlich wieder lachen!

Wir werden glücklich,
Wenn wir glücklich sind.
Nicht erst im Ziel,
Sondern auf dem Weg,
Ganz bestimmt!

Und so kamen Tage
An denen ich sage:

Anstelle von Mal schauen und Vielleicht,
Mach ich die Dinge - meistens - gleich
Denn ich weiß, was ich will
Will heißen, ich leiste - viel
Folge meiner Richtung, mein Ziel
Trag ich treu bei mir, im Herzen, im Sinn
Und auf dem Weg zum Gewinn
Führe ich ein ausgeglichen glückliches Leben
Und ist's auch nicht der Garten Eden
Lohnt es sich eben deshalb, vielleicht gerade nicht nach Perfektion zu streben.

Vielen Dank!

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